Nachkriegszeit: Spuren jüdischen Lebens in Zündorf
 
Am 5. März 1945 wurde Köln von den amerikanischen Truppen besetzt. Etwa 30 - 40 Kölner Juden, die untergetaucht waren, verließen ihre Verstecke und im Verlaufe des Jahres kehrten immer mehr überlebende Gemeindemitglieder zurück. Auf ihrer Versammlung vom 22. Februar 1952 beschloss die Synagogengemeinde Köln eine neue Satzung, die unter anderem auch den Rheinisch-Bergischen Kreis umfasste. Am 18. Mai 1953 verlieh die Landesregierung der Synagogengemeinde Köln erneut die Rechte einer Körperschaft des öffentlichen Rechts. In Porz ist bis heute keine neue Synagogengemeinde gegründet worden.

Die britische Militärregierung hatte am 20. Oktober 1947 verfügt, dass der Judenfriedhof in Porz kostenlos an die Synagogengemeinde in Köln zurückgegeben werden sollte. Dies war aber rechtlich nicht erforderlich gewesen, weil es 1944 nicht zu einer rechtskräftigen Übertragung des Friedhofes an die Gemeinde Porz gekommen war.
Im Jahre 1953 trat die „Jewish Trust Corporation for Germany Limited in London“ als Eigentümerin des Judenfriedhofes auf. Erst im Jahre 1960 übernahm die Synagogengemeinde Köln das Eigentum. Diese bat am 25.Oktober 1954 die Stadtverwaltung Porz, gegen Erstattung der Selbstkosten den Judenfriedhof zu pflegen. Die Stadt erklärte sich mit dem Antrag der Synagogengemeinde Köln am 1.Februar 1955 einverstanden; sie hatte den Friedhof bis dahin schon pflegen lassen.
Studienrat Heinrich Schneider wies im Jahre 1957 die Öffentlichkeit auf den Judenfriedhofes hin und bemerkte u. a., dass acht gekennzeichnete Grabstätten übrig geblieben seien, sechs davon hätten Grabsteine, die anderen zwei nur eine Einfassung. Die Steine stammen alle aus den zwanziger und dreißiger Jahren, die Namen Kaufmann, Salomon, Cahn, Tobias und Sommer waren damals noch gut erkennbar.

Studienrat Heinrich Schneider wies im Jahre 1957 die Öffentlichkeit auf den Judenfriedhofes hin und bemerkte u. a., dass acht gekennzeichnete Grabstätten übrig geblieben seien, sechs davon hätten Grabsteine, die anderen zwei nur eine Einfassung. Die Steine stammen alle aus den zwanziger und dreißiger Jahren, die Namen Kaufmann, Salomon, Cahn, Tobias und Sommer waren damals noch gut erkennbar.
 
 

Das Grundstück des Judenfriedhofes umfasst insgesamt 3754 qm. Nur 412 qm wurden davon als eigentlicher Friedhof genutzt und dieser Grundstücksteil war mit einer Lingusterhecke eingefriedet. Diesen Friedhofsteil umgab 1960 das Garten- und Friedhofsamt der Stadt Porz mit einem Zaun und einem Tor und setzte den Friedhof „vorbildlich“ instand; so hatte es der Friedhofsdezernent der Synagogengemeinde Köln in einem Schreiben am 27.7.1964 an die Stadt Porz beurteilt.






Am 1.1.1976 wurde die Stadt Porz aufgelöst und als Stadtbezirk in die Stadt Köln eingegliedert. Seit dieser Zeit ist die Friedhofspflege weitgehend eingestellt worden. Von der Umzäunung ist so gut wie nichts mehr erhalten, das Gelände vermittelt einen verwahrlosten Zustand, teilweise wird es als „wilde Müllkippe“ missbraucht. Schülerinnen und Schüler des Lessing-Gymnasiums hatten vor einigen Jahren das Gelände von den Abfällen gereinigt. Lediglich ein vor drei Jahren von der Stadt Köln angebrachtes winziges Schild erinnert an das Leben jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger in Porz.