Finkenberg - Maßnahmen zur Verbesserung der sozialen Situation
Arbeitsmarktlage im Stadtteil Porz-Finkenberg
 
 

Die derzeitige Lage

Arbeitslosigkeit

Im Porzer Stadtteil Finkenberg ist die Arbeitslosigkeit besonders stark ausgeprägt. Nach den Arbeitslosenzahlen des Kölner Amtes für Stadtentwicklung und Statistik vom 31.12.2008 sind in Finkenberg 709 Personen arbeitslos. Das sind nur 153 Personen weniger als in Porz Zentrum, obwohl dort mit 13.569 Menschen fast doppelt so viele leben (vgl. Finkenberg: 6.483). Dagegen sind in Porz-Elsdorf nur 27 Menschen arbeitslos. Allerdings leben dort auch nur 1.353 Menschen.
Die Arbeitslosigkeit beträgt zu diesem Zeitpunkt in Finkenberg 25,6 %. Damit ist sie doppelt so hoch als in dem Stadtteil Porz-Gremberghoven (vgl. 16,9 %), in dem die zweithöchste Arbeitslosigkeit vorherrscht. Den kompletten Gegensatz dazu stellt der Stadtteil Porz-Langel dar, der mit nur ca. einem Fünftel der Arbeitslosigkeit (5,2 %), den niedrigsten Wert bei der Arbeitslosigkeit in Porz stellt. Finkenberg liegt damit 14 % über dem Durchschnittswert von Porz (11,6 %).
 

Zukunftsperspektiven

Jugendwerkstatt Porz

Die Jugendwerkstatt bietet jungen Menschen die Möglichkeit, den Einstieg in die Berufswelt zu schaffen. Sie arbeitet eng mit ihrem Kooperationspartner Kolping Bildungswerk Köln zusammen. Zusammen gelten sie als zentrale Träger für Integrationsjobs in Porz. Zudem kooperieren sie mit der Arbeitsgemeinschaft Köln (ARGE) und dem Amt für Stadtentwicklung und Statistik. Die Jugendwerkstatt hat eigene Schulungs- und Werkstatträume, in denen die Besucher eine intensive Qualifizierung, eine intensive fachliche Anleitung und Weiterbildung im Arbeitsfeld, sowie eine arbeitsplatzbezogene Einarbeitung erwartet. Dadurch haben die jungen Menschen, die die Jugendwerkstatt besuchen, die Chance Kenntnisse und Fähigkeiten im Bereich Garten- und Landschaftsbau zu erlangen. Vor allem auf das Berufsfeld Garten- und Landschaftsbau wird sich konzentriert. Außerdem haben die Besucher die Möglichkeit sich beruflich zu orientieren und sogar in eine Arbeit oder Ausbildung vermittelt zu werden. Die Jugendwerkstatt bietet außerdem die Chance, sich theoretisch und praktisch weiterzubilden.
Weiterhin erhalten die Mitglieder der Jugendwerkstatt Porz eine Zwischenbeurteilung, eine Abschlussbeurteilung, ein Zertifikat, die Erarbeitung einer Anschlussperspektive, Arbeitslosengeld II plus Mehraufwandsentschädigung, zwei Tage Urlaub pro Monat und Arbeitbekleidung, sowie Unterrichtsmaterial.
 

Qualifizierungsprojekt

Das Qualifizierungsprojekt kommt für alle Menschen in Frage, die Arbeitslosengeld II beziehen und in die Berufswelt wieder oder neu einsteigen wollen. Dabei muss ein Interesse am Berufsfeld Garten- und Landschaftsbau bestehen. Das Projekt wird im Kolping Bildungswerk Köln und in der Jugendwerkstatt Köln durchgeführt.
 

Projekt Elpida

Das Projekt Elpida wird von dem Trägerverbund Diakonie Michaelshoven und der Jugendwerkstatt Porz in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung getragen und hat sich als Ziel die Förderung der sozialen und beruflichen Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund im Alter von 16 bis 27 Jahren gesetzt. Pro Jahr werden über einen Zeitraum von 11 Monaten 20 Teilnehmer in das Projekt mit einbezogen. Anfangs werden eine berufliche Orientierung und bestehende Interessen festgestellt. Danach finden theoretische und praktische Qualifizierungen in den Bereichen Haustechnik und Hauswirtschaft statt, sowie eine Heranführung an den Arbeits- und Ausbildungsmarkt durch Praktika. Außerdem wird nebenbei eine sozialpädagogische Unterstützung angeboten.

Folgende Aktivitäten werden bei dem Projekt Elpida durchgeführt:

• Entwicklung und Umsetzung eines - auch auf andere Regionen
  übertragbaren - modularen Konzeptes für die individuelle
  Förderung der beruflichen Integration von benachteiligten
  Jugendlichen mit Migrationshintergrund

• Angebot von bedarfsorientierten zeitlich und inhaltlich
  abgrenzbaren Modulen

  • Berufsorientierung und berufliche Zielplanung
  • Profiling und Kompetenzfeststellung
  • Kommunikationstraining und Sprachförderung
  • interkulturelles Training sowie Förderung von Toleranz und
    Respekt
  • Konfliktmanagement, Antiaggressions- und
    Selbstbehauptungstraining
  • Vermittlung von (berufs-) schulrelevantem Wissen in Deutsch
     und Mathematik
  • EDV- und Bewerbungstraining
  • (Teil-) Qualifizierungen in der Fachpraxis Hauswirtschaft oder
     Haustechnik
  • Verschönerungsarbeiten im Stadtteil zur Verbesserung des
     Wohnumfeldes
  • Aufbau eines Netzwerkes von regionalen Arbeitgeberkontakten
  • Vermittlung von Praktika in Unternehmen
  • Vermittlung in Ausbildungs- und Arbeitsplätzen
  • Förder- und Qualifizierungsplanung und Dokumentation
  • Aufbau eines Case-Managements zur Vermittlung von
    Beratungs- und Informationsangeboten
  • Aufbau und Stärkung der sozialen Netzwerke im Stadtteil insb.
    in Bezug auf Migranten