"Soziale Stadt NRW"
steht für Solidarität in der Stadt und mit den
Städten.
Das Programm wurde
1993 unter dem Titel "Integriertes Handlungsprogramm
der Landesregierung Nordrhein-Westfalen für
Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf" ins
Leben gerufen.
Vorbild dieser Initiative von Land und Kommunen
waren zunächst neue Ansätze der Stadterneuerung in
europäischen Nachbarländern. Aber auch bereits
bestehende umfangreiche Aktivitäten einiger großer
Kommunen in NRW fanden Eingang in die Konzeption zur
Unterstützung bestimmter Stadtteile im
Strukturwandel.
Ausgangslage für das
Programm waren anhaltende negative Entwicklungen in
ökonomischer, ökologischer und sozialer Hinsicht,
die das Gesicht der Städte deutlich veränderten. Der
Verlust von Arbeitsplätzen war für ganze Stadtteile
gleichbedeutend mit dem Verlust ihrer
wirtschaftlichen Basis. Dadurch veränderten sich
auch die Anforderungen an das Miteinander der
Menschen und an ihre Lebensräume.
Die "Soziale Stadt NRW" ist Antwort auf diese
Entwicklungen und widmet gerade den Vierteln in den
Städten besondere Aufmerksamkeit, die durch den
Wandel stark belastet werden. Ihre Leitidee ist es,
vorhandene Kräfte zu mobilisieren, um den Prozess
des Strukturwandels positiv gestalten zu können.
Ziel ist es, in diesen Quartieren eine
stabilisierende Entwicklung in Gang zu bringen: Es
muss gelingen, dass die Bewohner der Stadtteile Teil
der städtischen Gemeinschaft bleiben und dass die
Gebiete selbst als Wohn-, Arbeits- und Lebensraum
bestehen können.
Dafür stehen drei Grundsätze:
- Konzentrierte
Anstrengungen für einen begrenzten Zeitraum
sollen mobilisieren und motivieren für eine
zukünftige Entwicklung aus eigener Kraft.
- Durch
interdisziplinäres und Ebenen übergreifendes
Arbeiten bringen zahlreiche beteiligte
Institutionen ihre fachlichen Kompetenzen ein.
- Jeder Stadtteil
hat seine Qualitäten – sie müssen genutzt
werden! Bewohner, Akteure und ortsansässige
Unternehmen sind gefragt, aktiv mitzuwirken.
Diese Philosophie
macht die integrierte Stadterneuerung in "Soziale
Stadt NRW" aus.
Für die kommunale
Verwaltung sind damit neue Aufgaben verbunden. Das
Städtenetz der Mitgliedskommunen, das Institut für
Landes- und Stadtentwicklungsforschung und Bauwesen
des Landes Nordrhein-Westfalen (ILS) und zahlreiche
Beratungsstellen leisten hierbei gezielt
Unterstützung. Ein dichtes Netz von Akteuren &
Strukturen sichert Qualität in der Arbeit vor Ort.
Die Aktivitäten in
NRW haben inzwischen bundesweit Anerkennung
gefunden. 1999 wurde von allen Bundesländern und der
Bundesregierung gemeinsam das Programm "Stadtteile
mit besonderem Entwicklungsbedarf - Die Soziale
Stadt" aufgelegt. Es orientiert sich deutlich am
Vorbild aus NRW. Alle Bundesländer folgen nun diesem
Ansatz – bundesweit nehmen ca. 300 Stadtteile teil.
Dies ist ein Anreiz, die Arbeit auf hohem Niveau
weiterzuführen. In den ersten Stadtteilen wird die
Arbeit inzwischen nach ereignisreichen Prozessen und
mit teils eindrucksvollen Resultaten in eigener
Verantwortung weitergeführt. Das Programm steht auch
weiterhin für neue Quartiere offen.
Quellen:
1) Die Satellitenaufnahmen stammen
von "Google Maps"