Ein Außenlager des
Konzentrationslagers Buchenwald existierte seit
Herbst 1942 auf dem Gelände der Deutzer Messe.
Es lag im Blickfeld der Bevölkerung, sodass es nicht
zu übersehen war.
Hier die geografischen Koordinaten:
Länge: 50°56'35.12"N
Breite: 6°58'16.08"E
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Nach 1945 gerieten die Opfer, die damals in den
Lagern gewesen waren, in Vergessenheit. Erst 1970
erschien ein Zeitungsartikel über das Außenlager
Messehallen Deutz. Der Verfasser Ekkhard Häussermann
beschrieb die Situation der Häftlinge und stellte
heraus, dass es die Kölner Bevölkerung nicht
interessiert habe, was in den Lagern passiert sei.
Die Lagerräume waren z.T. gut zu sehen, da die Tore
fast jeden Tag offen standen. Die Häftlinge wurden
unter den Augen der Öffentlichkeit verprügelt,
gequält und auch mitten im Stadtgebiet ermordet.
Ekkhard Häussermann
stellt auch heraus, dass viel unternommen worden
sei, um die Verbrecher, die 1970 noch gelebt hätten,
zu fassen.
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Erst sehr spät
wurde auf einem Gedenkstein der
misshandelten
Opfer gedacht.1)
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Zu den Hauptaufgaben
der Häftlinge, die in Deutz gefangen waren und nicht
direkt auf einen Transport in ein Vernichtungslager
geschickt worden waren, gehörte es unter anderem,
Aufräumarbeiten zu leisten , Leichen nach
Bombenangriffen zu bergen, Gräber auszuheben, Bunker
zu bauen und Siedlungen für obdachlos gewordene
Kölner zu errichten. Anderen wurden
Kampfmittelräumaufgaben der Luftwaffe zugewiesen,
das heißt, sie mussten unter Aufsicht von
Feuerwerkern nicht explodierte Bomben
freilegen, bergen und auch entschärfen.
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In teilweise offenen Wagons der Dt.
Reichsbahn wurden die Häftlinge zu ihren
Einsatzorten gebracht und mussten an den
Bahndämmen und Gleisanlagen Bomben
entschärfen.
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In teilweise offenen
Wagons der Dt. Reichsbahn wurden die Häftlinge zu
ihren Einsatzorten gebracht und mussten an den
Bahndämmen und Gleisanlagen Bomben entschärf4)
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KZ-Häftlinge
der SS Baubrigade III bergen Leichen aus
ausgebombten Häusern,
Foto: K. Fings, Im Blickfeld – KZ-Außenlager in Köln,
S. 217 3) |
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1944 wurden die
Häftlinge zunehmend von Zwangsarbeitern unterstützt.
Viele von ihnen konnten flüchten, nachdem die Nazis
infolge der Kriegseinwirkungen nach und nach
begannen, die Kontrolle über die Stadt zu verlieren.5)
Quellennachweis:
1)
http://i42.tinypic.com/jzya6v.jpg
2)
http://i43.tinypic.com/vsnbqv.jpg
3) Fings, Karola, Im Blickfeld:
KZ-Außenlager in Köln, in: Jan Erik Schulte
(Hrsg.), Konzentrationslager im Rheinland und in Westfalen
1933-1945.
Zentrale Steuerung – Regionale Initiative, Paderborn 2005, S. 215
ff.
Seite 215
Seite 216
Seite 217
Seite 218
Seite 219
Seite 220
Seite 221
Seite 222
Seite 223
Seite 224
(Seitenabbildungen
bei Google)
4) Der Kampfmittelräumdienst durch
KZ-Häftlinge wird auch in dem
Film "Die Edelweißpiraten", Regisseur Niko von
Glasow aus dem Jahr
2001 gezeigt. Der Film wurde erst 2004 in Montréal
uraufgeführt.
Kinostart in Deutschland war 2005.
5) Fings, Karola, Messelager Köln. Ein
KZ-Außenlager im Zentrum der
Stadt, Köln 1996