Beginn einer Integration:
Die Französische Revolution und die Juden in Porz-Zündorf

 

Nachdem die französische Revolution beendet war, erließ der der französische Innen- und Finanzminister einen Erlass, der die Diskriminierung der Juden aufhob; ihnen wurden die vollen Menschen- und Bürgerrechte bestätigt. 1808 wurde verfügt, dass Juden feste Familien- und Vornamen annehmen sollten; hierdurch wurde erreicht, dass sie sich zunehmend in die staatliche Ordnung Frankreichs einfügten. Allerdings galt dieser Erlass nur für die Juden, die sich zu diesem Zeitpunkt in Frankreich aufhielten. Andere mussten sich erst an die Regierung wenden.
Überall, wo die Franzosen hinkamen, wurden die Tore zu den Judengassen zerstört, so auch die Tore der Judengasse in Zündorf. Heute wird die Judengasse in Zündorf Gütergasse genannt.
Als die Franzosen 1798 die linke Rheinseite in ihrer Gewalt hatten, sagte Regierungskommissar Rudler: „Was auch immer nach Sklaverei schmeckt, ist abgeschafft. Nur vor Gott werdet ihr Rechenschaft über euern religiösen Glauben abzulegen haben. Eure bürgerlichen Rechte werden nicht länger von eurer Abstammung abhängen. Was diese auch immer sein mag, sie wird ohne Unterschied toleriert werden und sich gleichen Schutzes erfreuen“.

 
Jüdische Landarbeiter Eine Obstplantage