Unser Verhältnis zum Denkmal - "Was hat das Projekt gebracht?"
 
Ein Interview von Alex Baulig, Benedikt Soest, Turhan Dogan, Markus Demirci:
 

Inwiefern ist Euch der Friedhof vor dem Projekt aufgefallen?

Vor Beginn des Projekts haben wir dem Juden Friedhof kaum Aufmerksamkeit geschenkt, da wir aufgrund der abgelegenen Position nicht wussten, dass er existiert. Wir hatten uns nie Gedanken über die Beerdigungen der Juden gemacht.

 


Was war euer erster Gedanke als ihr den Judenfriedhof betreten habt?

Als wir den Judenfriedhof betreten haben, ist uns als erstes die Verwahrlosung und der heruntergekommene Zustand des Judenfriedhofs aufgefallen. Es gibt niemanden, der sich um diesen Friedhof kümmert oder diesen pflegt. Es waren lediglich wenige Gräber erhalten, die anderen waren beschädigt oder teilweise zerstört. Sie wurden auch durch Vandalismus, wie zum Beispiel Graffitis, verschmutzt. Außerdem waren wir die einzigen Besucher auf dem Friedhof, was zeigt, dass kaum Interesse in der Gesellschaft an diesem Judenfriedhof besteht.
 

 

Beschreibt kurz, inwiefern Euch das Projekt dem Judenfriedhof näher gebracht hat!

Durch intensive Recherche haben wir viele Details und Hintergründe über die historischen Entwicklungen erfahren, die zur Verwahrlosung des Judenfriedhofs geführt haben. Zusätzlich haben wir auch mehr über das Leben und die Lebensumstände der Juden erfahren. So wurden die Juden von den Mitmenschen abgegrenzt, so dass sie nur in ihrer religiösen Gruppe lebten.


 

Glaubt Ihr, ob die Menschen durch derartige Projekte mehr Aufmerksamkeit für Denkmäler entwickeln?

Durch die Arbeit an dem Projekt haben wir uns zum ersten Mal mit dem Judenfriedhof beschäftigt. So hat sich unsere Einstellung zu Denkmälern als Zeugnis der kulturellen Vergangenheit positiv verändert. Solche Projekte könnten die historische Bedeutung von Denkmälern auch anderen Menschen zugänglicher machen, da sie so mehr über diese erfahren.

 

Haltet Ihr eine Instandhaltung des Denkmals für sinnvoll?

Wir befürworten die Instandhaltung des Denkmals, da es ein wichtiges Zeugnis der Geschichte des Judentums ist. Auch spätere Generationen sollten die Möglichkeit haben solche Stätten zu besichtigen, um sich ein eigenes Bild zu machen.